Während die Vorbereitungen für die Saison 20/21 bereits in vollem Gange sind, wollten wir die Chance noch einmal nutzen, um uns zu verabschieden. Denn nachdem Mitte März die Saison 19/20 im bergischen Kreis beendet wurde, war klar: Am 08.03.2020 bestritt die weibliche A-Jugend gegen den TB Wülfrath ihr letztes gemeinsames Spiel. Nun ist Schluss. Denn nach 5 Jahren gehen unsere Wege allmählich auseinander. Dabei sollte das letzte Spiel eigentlich etwas Besonderes werden. Gegen die HSG Duisburg Süd wären wir in den Kampf um den Kreismeistertitel des Kreises Rhein-Ruhr gezogen und hätten damit tatsächlich unseren Traum von einem zweiten Titel (zumindest in kleinem Umfang) noch realisieren können. Den Titel teilen wir uns nun mit Duisburg. Doch uns allen wäre das Spiel am Ende deutlich wichtiger gewesen als die Medaille.
Bereits in dem Bewusstsein, dass die bevorstehenden 16 Spiele die Letzten im Umfang einer Mannschaft werden würden, die in den vergangenen fünf Jahren beinahe immer am personellen Limit spielte und sich trotzdem immer wieder beweisen konnte, starteten wir also in die Spielzeit 19/20. Immer mit dem Ziel, noch einmal alles zu geben und einen würdigen Abschied aus dem Ligabetrieb darzubieten. Die Zuteilung zum Bergischen Kreis stellte für die Abschlusssaison allerdings eine große Herausforderung dar, denn hier wurde auf etwas höherem Niveau Handball gespielt, als wir es bisher gewohnt waren. Von den 9 Mannschaften der Liga nahmen 6 an der Oberligaqualifikation teil. 3 davon scheiterten nur besonders knapp. Somit standen wir nicht nur uns völlig unbekannten, sondern auch sehr starken Gegnern gegenüber. Der Traum vom Kreismeistertitel in dieser Liga, der natürlich von Anfang an vorhanden war, platzte allerdings prompt nach der ersten, sehr hohen Auswärtsniederlage gegen den Ohligser TV. Davon wollten wir uns aber nicht zu sehr entmutigen lassen und erkämpften uns einige spannende Siege, gingen nur mit 3 Niederlagen aus der Hinrunde und landeten somit zur Winterpause bereits auf dem 4. Platz. In die Rückrunde jedoch starteten wir recht schwach, verloren gegen Gegner, gegen die wir in der Hinrunde noch gewonnen hatten und legten deshalb bald unsere Hoffnung auf die letzten noch verbleibenden 4 Spiele. In den Rückspielen gegen den Ohligser TV und den TB Wülfrath, die beide Anwärter auf den Kreismeistertitel waren, zogen wir unsere Leistung dann noch einmal an, schlugen uns deutlich besser als in der Hinrunde und schafften letztendlich gegen den TBW sogar ein 25:25. Diese Erfolgsreihe sollte jedoch nicht mehr beendet werden können. So landeten wir am Ende nach einer etwas durchwachsenen Saison in dieser starken Liga auf einem recht akzeptablen 5. Platz, wobei wir es vermutlich mit den letzten beiden Spielen noch auf den 4. Platz und damit direkt auf den Platz hinter die, mit Abstand, besten drei Mannschaften geschafft hätten. Mit diesem Ergebnis verabschieden wir uns also aus dem Spielbetrieb. Denn während nun einige Mädchen nach dem Abitur ins Ausland gehen und andere sich dazu entschieden haben, die Handballschuhe an den Nagel zu hängen, wird uns unsere geringe Personaldecke wieder einmal zum Verhängnis und wir können kein weiteres Jahr eine A-Jugend stellen.
Für Viele von uns begann diese tolle Zeit, die nun hinter uns liegt bereits in der F-Jugend, die einige Mädchen auch schon zusammen absolvierten. Nachdem 2015 für Alle von uns der endgültige Abschied aus den gemischten Mannschaften anstand, gründeten wir gemeinsam, teilweise von anderen Vereinen kommend, eine neu zusammengewürfelte C-Jugend. Die einzige weibliche C-Jugend in Mülheim. Und so sollte es auch bleiben. Über die Jahre blieben wir in unserer Altersklasse die einzige Mannschaft in dieser Stadt und trotzdem verzeichneten wir nur immer mehr Abgänge und viel zu wenige Zugänge. Trotzdem entwickelte die Mannschaft sich recht schnell und erfolgreich weiter und spielte bald im Handballkreis Rhein-Ruhr an der Tabellenspitze mit. Im ersten B-Jugendjahr 2017/18 wurde diese Entwicklung dann belohnt. Wir wurden endlich Kreismeister. Etwas, womit 3 Jahre zuvor noch niemand gerechnet hätte. Leider blieb der erträumte Aufstieg in eine höhere Spielklasse immer aufgrund der zu geringen Anzahl an Spielerinnen aus. Und dennoch schauen wir auf fünf Jahre mit sehr viel Spaß auf und neben dem Feld und mehr Höhen als Tiefen zurück und danken dabei nicht nur dem Verein, sondern besonders auch unseren Eltern für die jahrelange Unterstützung bei all den unzähligen Spielen.
Und zum Schluss ein besonders großes Dankeschön an Rüdiger, unseren Trainer, der leider bei unserem letzten Spiel aufgrund einer unbegründeten blauen Karte nicht einmal am Rand stehen durfte, uns aber all die Jahre gefördert und ertragen hat und uns zu unserem größten Erfolg geführt hat, obwohl wir wirklich nicht immer einfach waren.
Die (ehemalige) weibliche A-Jugend
Von links nach rechts: Steffanie Ristock, Linnéa Bachmann, Laura Gerlach, Nele Stumme, Pia Köhler, Alina Anger, Iveen Sulaiman, Thalia Hertog und Jana Wülfing Mitte: Rüdiger Gerlach Es fehlen: Greta Kamp und Hanneke Stumme
Die Fachschaft Handball bedankt sich bei allen Spielerinnen, Trainern, Betreuern, Eltern, Freunden und Unterstützern für eine tolle Zeit!
Wir wünschen euch allen alles Gute, sowohl für euren nächsten Schritt in Ausbildung und Studium, als auch für den nächsten handballerischen Schritt im Seniorenbereich.